Kurt Masur hat Siegfried Matthus dazu angeregt, sich der „Unendlichen Geschichte” von Michael Ende zuzuwenden. Der Schriftsteller war davon begeistert; als er
anlässlich einer Premiere Musik von Siegfried Matthus hörte, sagte er dem Komponisten: „Jetzt weiß ich, wie meine "Unendliche Geschichte" klingen wird!”
Siegfried Matthus komponierte für das Theater der Landeshauptstadt Magdeburg ein Ballett, an dem neben den Tänzern auch ein Sopran, ein Kontra-Alt und ein gemischter Chor beteiligt sind, deren Stimmen allerdings aus dem Off kommen.
Der kleine Bastian rettet sich vor seinen Schulkameraden, die ihn als „Bücherwurm” hänseln, auf den Dachboden. Dort findet er das Buch von der „Unendlichen Geschichte”. Das Land Phantásien wird durch die weißen Wolken des Nichts bedroht, doch die erkrankte Kindliche Kaiserin kann ihr Land nicht retten. Da die ärztliche Kunst versagt hat, beauftragt sie den Fährtenfinder Atreju aus dem Silbernen Meer, ein Wesen zu suchen, das klüger ist als alle Bewohner Phantásiens, und das in der Lage ist, Rat und Hilfe zu geben. Bastian fiebert mit Atreju, wie er und sein Glücksdrache Fuchur - gejagt vom Werwolf Gmork und verfolgt von den vier Windriesen - die Uralte Morla in den Sümpfen der Traurigkeit, die Zweisiedler Prof. Engywuck und seine Frau Urgl befragt. Als Atreju das Rätsel eines dritten magischen Tores nicht lösen kann, hilft ihm der lesende Bastian. So gelangt der Pfadfinder ins Reich der Uyulála. Sie vertraut ihm an,
dass Phantásien ins Nichts verschwindet, wenn kein Menschenkind mehr ins Land kommen wird. Erst wenn sich ein Mensch einen neuen Namen für die Kindliche Kaiserin ausdenkt, wird sie gesund, und das Land ist gerettet. Doch zuvor
muss Fuchur dem Werwolf das kräfteverleihende Medaillon Auryn entreißen! Als Bastian das
Schlusskapitel über den Auftritt der Kindlichen Kaiserin liest, ruft er ihr bewundernd etwas zu und überschreitet die Schwelle von seinem Dachboden ins Land Phantásien. Eine unendliche Geschichte beginnt.
Die Uraufführung des Ballettes, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Institut für Weiterbildung und Beratung im Umweltschutz beim Theater der Landeshauptstadt Magdeburg in Auftrag gegeben haben, findet am 13. Oktober 1999 zur Eröffnung des internationalen Symposiums „Neue Wege zur grenzüberschreitenden Umweltpartnerschaft mit Mittel- und Osteuropa - Projekte und Perspektiven” statt. Das Symposium ist Teil der Reihe „Umwelt im Dialog” zur Weltausstellung EXPO 2000.
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